Alfred und Emmy Berglas

Alfred Berglas, geb. 15.7.1897 in Berlin, 1932–1937 in Petzow, emigrierte 1937 nach Großbritannien, verstorben am 6.1.1968 in Kapstadt.

Emmy (Esther) Berglas, geb. Kaplan, geb. 26.12.1899 in Wilna / Litauen, 1932–1937 in Petzow, emigrierte 1937 nach Großbritannien, verstorben am 17.2.1972 in Kapstadt.

Adresse in Petzow: Am Schwielowsee 87–93

 

Alfred Berglas war Kaufmann und Textilfabrikant, Geschäftsführer und Inhaber der »Treuhandgesellschaft für juristische Personen mbH« und zusammen mit seinen Brüdern Max und Alexander Inhaber der 1932 gegründeten »Gebrüder Berglas Mechanische Webereien AG«, beide Firmen ansässig in Berlin. 1932 erwarb Alfred Berglas auf dem Wege der Zwangsversteigerung das Haus Am Schwielowsee 87–93 in Petzow, am bekanntesten wohl durch seine spätere Funktion als Heim des Schriftstellerverbandes der DDR in den Jahren 1955 bis 1990. Der Firmen– und Privatbesitz der Familie wurde beschlagnahmt bzw. »arisiert«. Das Ehepaar Berglas emigrierte zunächst nach England, später nach Südafrika. Die Villa in Petzow kam 1940 in Besitz eines Ehepaares Solm. Fritz Solm (1899–1946) von Beruf Werbefachmann, NSDAP– und SS–Mitglied, vor dem Krieg in der Wirtschaftswerbung tätig, war während des Krieges Wehrmachtspropagandist, unter anderem als Mitarbeiter der vom Oberkommando der Wehrmacht als Organ der Auslandspropaganda herausgegebenen Zeitschrift »Signal – Zeitschrift des Neuen Europa«. 2001 an die Erbengemeinschaft Berglas rückübertragen, wird das Haus heute nach Eigentümerwechsel und Sanierung wieder privat genutzt.

Quellen: BLHA: Rep. 70 IHK Berlin, Nr. 121; Heimatverein Petzow: www.Petzow–online.de (25.11.2014); Rainer Rutz, Signal. Eine deutsche Auslandsillustrierte als Propagandainstrument im Zweiten Weltkrieg. Essen 2007 (zugleich Diss. Berlin, Humboldt–Universität 2005), S. 36–38, 396 (zu F. Solm); Alexander Schug: »Deutsche Kultur« und Werbung – Studien zur Geschichte der Wirtschaftswerbung von 1918 bis 1945, Diss. Berlin, Humboldt–Universität 2007, S. 173 ff. (zu F. Solm).